Biofeedback bei chronischem Beckenbodenschmerzsyndrom (Uro-Genitalsyndrom)- CPPS


Unter chronischem Beckenbodenschmerz versteht man dauerhaft oder wiederkehrende Schmerzen, die im Bereich des Beckens empfunden werden.

Sind keine krankhaften organischen Veränderungen erkennbar, verwendet man die Bezeichnung chronisches Beckenbodenschmerzsyndrom (CPPS: chronic pelvic pain syndrome)
 

Folgende Beschwerdebilder fallen darunter:

  • abakterielle Prostatitis (Entzündung der Prostata ohne Erregernachweis) und Reizblase bei Männern 
  • Vulvodynie (chronische Schmerzzustände im Bereich des äußeren Geschlechtsorgans) oder Reizblase bei Frauen 
  • Vaginsimus (unwillkürliche Verkrampfung der Vaginalmuskulatur)

 

Symptome:

  • Brennen und Ziehen im Bereich des Damms mit oder ohne Ausstrahlung
  • Schmerzen und Krämpfe beim Stuhlgang im Bereich des Afters und im Unterbauch (schmerzhafte Stuhlentleerung)
  • Brennen und Ziehen im Bereich der Schamlippen, der Vulva oder im Penis oder Hoden
  • Schmerzen und Krämpfe im Unterbauch vor/beim odder nach dem Wasserlassen
  • Schmerzen, die in die Oberschenkel (-innenseite) ziehen


Häufig liegt eine unbewusste Anspannung der Beckenbodenmuskulatur vor. Viele Betroffene haben die Fähigkeit verloren, den Beckenbodenmuskel zu spüren. Da allgemein bekannt ist, dass der Beckenbodenmuskel entspannt werden soll, strengen sich viele Betroffene dabei zu sehr, ohne eine Rückmeldung zu haben.
Häufig geht die Anspannung der Beckenbodenmuskulatur einher mit einer Fehlhaltung des Beckens, so dass eine tiefe Bauchatmung meist eingeschränkt und nur mühsam möglich ist.
Die vegetative Dysregulation wird verstärkt durch die Beunruhigung über das schwer einzuordnende Krankheitsbild.
 

Biofeedback – erfolgreiches Beckenbodentraining

Ziel des Biofeedbacktrainings ist es, eine bessere Wahrnehmung über die Beckenbodenmuskulatur und den Schließmuskel zu erlangen. Dazu wird über eine Sonde  die Muskelanspannung gemessen und auf einem Computer dargestellt. Nach einem speziellen Biofeedback Glazer-Evaluationsprotokoll und Atemtraining wird das Biofeedback Training durchgeführt. 
Empfohlen werden mindestens fünf Therapiesitzungen unter fachlicher Anleitung. 

Vor Beginn einer Biofeedback-Therapie müssen mögliche organische Ursachen von einem Arzt abgeklärt werden.